AUS DER REGION - FÜR DIE REGION

Umweltfreundliche nachhaltige Energieversorgung durch Geothermie

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FRAGEN ZUR GEOTHERMIE

Naturwärme Kirchweidach-Halsbach ist ein grünes Energieprojekt, das für die Region sichere, regionale und nachhaltige Wärme fördert und zur Verfügung stellt. Geothermie aus dem Erdkern ist quasi unerschöpflich und im Voralpenland begünstigt verfügbar.  Ihre Förderung ersetzt unmittelbar fossile Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas.

Die umwelttechnischen und wirtschaftlichen Vorteile der Geothermie, im speziellen der Tiefen Geothermie, liegen auf der Hand. Nachstehend sehen Sie eine Auswahl der häufig gestellten Fragen und die dazugehörigen Antworten.

Fragen und Antworten

Erdwärme ist die im Erdinneren gespeicherte Wärme. Je tiefer man ins Erdinnere vordringt, desto höher steigt die Temperatur. Während an der Erdoberfläche eine durchschnittliche Temperatur von 15,5 °C vorherrscht, steigt die Temperatur pro 100 m Tiefe um 3°C an – in 3000 m Tiefe sind Temperaturen von ca. 100 °C zu erwarten. Im Erdkern vermutet man Temperaturen von über 5000 °C. Die überwiegende Mehrheit unserer Erde (ca. 99%) hat eine Temperatur von über 1000 °C.
Seit der Entstehung der Erde vor ca. 4,6 Mio. Jahren ist ein riesiges Wärmepotential vorhanden, welches in einem permanenten Prozess zur Oberfläche strömt. Der Wärmevorrat kann nach menschlichem Ermessen niemals aufgebraucht werden, da ein wesentlicher Teil der Wärme laufend durch den Zerfall radioaktiver Isotope in tieferen Erdschichten erzeugt wird. Dieser Zerfallsprozess ist für ca. 70% der aufsteigenden Wärmeenergie verantwortlich, etwa 30 % stammen aus dem heißen Erdkern. In Kalksteinschichten (Malmschicht) können wir die aufsteigende Energie für die Wärmegewinnung nutzen.
Nach menschlichem Ermessen sind die vorhandenen Reserven unerschöpflich. Es entsteht auch keine Abkühlung durch die Entnahme von Wärmeenergie.
Durch die Nutzung von Erdwärme (zum Beispiel in einem Fernwärmenetz) vermeiden wir einen enormen Ausstoß an CO2 und anderen Treibhausgasen gegenüber dem Einsatz von fossilen Brennstoffen. Der Wärmevorrat im Erdinneren ist unerschöpflich und vor allem unabhängig von Tages- und Nachtzeiten, Wetter und Klima an 365 Tagen im Jahr verfügbar. Erdwärme zählt zu den erneuerbaren Energiequellen und spielt in der Zukunftsplanung (Klimaneutralität, Energiewende) eine entscheidende Rolle.
Theoretisch ist diese Wärmequelle überall verfügbar. Für eine wirtschaftliche Nutzung haben sich in Deutschland 3 Gebiete als besonders geeignet erwiesen: das Norddeutsche Becken, der Oberrheingraben und das Süddeutsche Molassebecken.
Um die Wärme aus dem „Untergrund“ für Heizzwecke und/oder Stromerzeugung nutzbar zu machen, benötigt man eine Tiefenbohrung bis in die wasserführende Malmschicht.
Man kann Erdwärme in Fernwärmenetzen zu den Verbrauchern transportieren.
Als Geothermie bezeichnet man die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie und deren Nutzung für Heizung, Kühlung und Stromerzeugung. Was bedeuten die Begriffe „Oberflächennahe Geothermie“ und „Tiefe Geothermie“? Man spricht von oberflächennaher Geothermie bei Bohrungen, die weniger als 400 m in die Tiefe gehen, Tiefengeothermie bezeichnet Bohrtiefen von mehr als 400m.
Bei der hydrothermalen Geothermie handelt es sich um ein Teilgebiet der Tiefengeothermie, die Entnahme von Wärme erfolgt durch die Förderung von Heißwasser aus der Malmschicht. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung sind hohe Wassertemperaturen und eine hohe Schüttung.
Halsbach liegt im Süddeutschen Molassebecken, dieses erstreckt sich von den Alpen bis zur Donau. Unterhalb der Molasse-Schicht befindet sich der „Malm“ eine mit Wasser gefüllte und sehr stark zerklüftete Schicht aus Kalkgestein. Hier findet eine starke Wasserzirkulation statt. Nördlich der Donau tritt die Malmschicht als „Fränkische Schweiz“ an die Oberfläche, zu den Alpen hin sinkt diese Schicht auf eine Tiefe von ca. 5000 Meter ab. In Halsbach findet man die wasserführende Schicht in einer Tiefe von ca. 3500m.  In unserer Region rechnet man mit Wassertemperaturen von über 100 °C und einer hohen Fließrate – optimale Voraussetzungen also für die Errichtung einer Geothermieanlage.
Bei einer Wassertemperatur von über ca. 110 °C kann man mit dem geförderten Wasser auch Strom erzeugen.
Eine Gefährdung des Trinkwassers kann de facto ausgeschlossen werden. Unser Grund- und Trinkwasser beziehen wir aus oberflächennahen Erdschichten. Bei einer Tiefenbohrung wird deshalb vor Beginn der eigentlichen Bohrung ein „Standrohr“ aus Stahl gesetzt, welches über die grundwasserführende Schicht hinausgeht. Die eigentliche Bohrung erfolgt zum Schutz des Grundwassers innerhalb dieses Standrohres. Die Tiefenbohrung ist gegen das „Gebirge“ hin abgedichtet und das geförderte Tiefenwasser kommt zu keinem Zeitpunkt in Kontakt mit dem umliegenden Gestein. Zudem wird die Dichtigkeit der Bohrung sowie das geförderte Thermalwasser sowohl während der Bohrphase als auch im laufenden Betrieb permanent behördlich überwacht.
Die Bohrung in Halsbach wird niedergebracht um vordergründig Wärme zu erzeugen und diese in der Region für Fernwärme zur Verfügung zu stellen. Die Gewächshäuser von Gemüsebau Steiner in Kirchweidach und die Gemeinde Kirchweidach werden über das bestehende Netz ebenfalls mit Wärme versorgt. Um vollkommen autark agieren zu können, ist es möglich mit einem Kleinkraftwerk Eigenstrom für den Betrieb der Pumpen und Anlagen der Geothermie zu erzeugen. In Monaten mit geringerem Wärmebedarf (Sommer) wäre es auch möglich, mit weiteren Kleinkraftwerken Strom zu erzeugen und diesen ins Netz einzuspeisen. Ein Geothermie-Kraftwerk ist nicht vorgesehen.
Die „ Naturwärme Kirchweidach-Halsbach GmbH & Co. KG“ betreibt die Geothermiequelle in Halsbach und bietet umliegenden Kommunen und Betrieben die Möglichkeit des Anschlusses ab Bohrung. Einzelne Hausanschlüsse können von uns nicht hergestellt und angeboten werden.

Um noch weitere Frage zu klären, oder das Wissen zur Geothermie noch zu vertiefen können wir gerne auf die Seite des Bundesverbandes Geothermie verweisen. Hier ist alles zum Thema Geothermie und nachhaltige Energieformen zu finden. www.geothermie.de